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Begrüßung zweier ukrainischer Familien im Haus `Guter Hirte´ in Ebermannstadt

Ukrainische Familien im Haus Guter Hirt
Datum:
Veröffentlicht: 20.5.22
Von:
Susanne Zapf
Am Nachmittag des 18.05.22 begrüßte unser Team besehend aus haupt- und ehrenamtlichen Mitgliedern der Caritas zwei ukrainische Familien.

Die fünf Personen sind im `Haus Guter Hirte´ untergebracht, das unser Team wenige Wochen zuvor für die Aufnahme der Hilfesuchenden hergerichtet hat. Die Flüchtlinge haben die Unterkunft vor wenigen Tagen bezogen. Der Familienvater Nikolaj, seine Frau Julia und deren Sohn Stanislav brachen bereits am
28.03.22 in Odessa nach Deutschland auf. Vor dem Bezug des Caritashauses waren Sie bei Privatleuten untergekommen. Stanislav, genannt Stans, besuchte in Odessa die erste
Klasse der Grundschule. Nikolaj verdiente als Elektroniker auf Schiffen das Einkommen für die Familie.


Anna und ihre Tochter Sophia machten sich am 07.05.22 in Odessa auf, ihr Heimatland zu verlassen. Sie schlossen sich einem Konvoi an und nutzten jede Gelegenheit, um voran
zu kommen. Den Familienvater und den 25-jährigen Sohn ließen sie als Soldaten in der Ukraine zurück. Sophia ging zu Hause in die 7. Klasse der Mittelschule. Beide Schüler sind bereits von hier aus mit ihrer Heimat vernetzt. Sie besuchen täglich den Onlineunterricht, den ihre Schulen von Odessa aus organisieren. Später möchte Stanislav die Grundschule und Sophia die Realschule in Ebermannstadt besuchen. Die Geflüchteten starten durch: Sie sind für einen Sprachkurs in Forchheim angemeldet, um möglichst schnell Deutsch zu erlernen. Nikolaj fragt sich schon jetzt, ob er wohl eine Stelle findet, um als Elektriker zu arbeiten.


Kurz nach der Begrüßung gibt es viele Informationen für unsere Gäste. Sie hören aufmerksam zu, während unsere Dolmetscherin Wissenswertes zum Asylverfahren und zum Gesundheitswesen gekonnt übersetzt. Auf unsere Frage hin, ob sie sich schon etwas in Deutschland eingewöhnt hätten, schauen alle beklommen. Anna antwortet, dass die Kriegsbilder aus der Heimat vor ihren Augen auftauchen würden. Alle seien in Sorge um die Verwandten, die sie in der Ukraine zurückgelassen haben. Und schließlich sei hier so viel zu erledigen wie Behördengänge usw.. Es herrscht Einstimmigkeit: Es würde wohl noch einige Zeit dauern, bis alle in Ebermannstadt angekommen sind. Schließlich ist unser Helferteam zutiefst zufrieden, dass wir diesen kleinen Lebensraum für die Geflüchteten bereitstellen können, in dem sie Frieden haben. Wir freuen uns schon jetzt auf einen gemeinschaftlichen Ausflug. Wir wollen alle zusammen wandern in unserer Fränkischen und anschließend auf einen Keller gehen.