Damit Krisenhilfe für Menschen in der Region weiter möglich ist


Der erste Regionalcaritasverband in der Erzdiözese Bamberg, Nachfolger der drei Kreiscaritasverbände Bamberg Stadt, Bamberg Land sowie des Landkreises Forchheim, hat eine gute Zukunft. Dies unterstrichen die Redner bei der Elisabethenfeier des Verbandes, die kürzlich in Memmelsdorf bei Bamberg stattfand. Hier hatte sich vor 40 Jahren der Caritasverband für den Landkreis Bamberg gegründet. Das Zusammentreffen in der Memmelsdorfer Seehofhalle war jedoch nicht nur von der Freude über den erfolgten Zusammenschluss geprägt. Peter Ehmann und Volker Göbel, die nun zugleich Vorstände und Geschäftsführer sind, nahmen die Feier zum Anlass, einer Vielzahl an Personen zu danken, die sich während der vergangenen Jahrzehnten mit großem Engagement als Vorstand oder Aufsichtsrat eingebracht hatten.
Ein kurzes Wort, eine kleine Geste kann vieles bewegen. Mit diesen Worten spannte Domvikar Gerd-Richard Neumeier den Bogen vom Gedenktag der heiligen Elisabeth, an dem die Feier stattfand, zum Tun der vielen Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen im Dienst der Caritas. Den Mitarbeitenden zollte Vorstand Peter Ehmann Respekt für ihre Arbeit. „Ihre Fähigkeiten, Hilfen zu entwickeln, Ihre Leidenschaft zu Ihren Berufen und Ihre Bereitschaft, auch durch Krisen zu gehen sind es, die die Caritas-Hilfen so wertvoll und belastbar machen.“
Der Wohlfahrtsverband der Kirche werde tausendfach angefragt, von Menschen, die im Gefängnis sind, die überschuldet sind, die krank sind oder im Sterben liegen, die einsam, mit ihren Kindern überfordert oder fremd sind. In vielfältigen Belastungssituationen Hilfe anzubieten, sei gut machbar, wenn ein guter Geist vorhanden sei, in den Teams, den Organstrukturen des Trägers, im verbindlichen Miteinander sozialer und öffentlicher Träger und in einem gesellschaftlichen Umfeld, für das Solidarität kein Fremdwort sei. In den Polykrisen der heutigen Zeit ist, so Ehmann, vielleicht die größte Aufgabe und zugleich Herausforderung von Christinnen und Christen, „Hoffnungsgeber zu sein“. Um den Anfragen der Menschen weiterhin gerecht werden zu können, hätten die Aufsichtsräte und Vorstände der ehemals drei Caritasverbände die Zusammenführung beschlossen, sagte Ehmann. Mitarbeiterinnen der Caritas unterstrichen in einer Dialogpredigt die Vorteile dieser Entscheidung. So werde der Austausch untereinander verbessert, Arbeitsplätze würden gesichert, Synergieeffekte erzielt.
Über 500 Menschen bringen sich mit ihren Talenten ehrenamtlich in die Arbeit der Caritas mit ein. Etliche haben über lange Zeit an verantwortlicher Stelle dazu beigetragen, dass Menschen in der Region auf Hilfe durch die Caritas vertrauen konnten.
Alfons Galster war 45 Jahre im Vorstand des Caritasverbandes Forchheim tätig. Er warf einen Blick auf das Geschehen seit Mitte der 1970er Jahre. Damals wurden auf Anregung des damaligen Caritasdirektors Walter Schirmer Kreisverbände in der Erzdiözese gegründet. Galster berichtete von den Anfängen im Jahr 1976 unter den Vorsitzenden Irmgard von Traitteur und Paul Lachmayer, von der Verlegung der Geschäftsstelle, der Gründung von Sozialstationen, vom Entstehen eines neuen Caritashauses, von Personalwechseln in der Vorstandschaft und in der Geschäftsstelle. 1998 übernahm dort Peter Ehmann die Geschäftsführung. Allen, die im Verband Verantwortung trugen, sei es immer wichtig gewesen, dass der Mensch in der Region im Mittelpunkt steht. Deshalb habe man die Kommunen gebeten, die Sozialisationen mit einem freiwilligen Beitrag zu unterstützen. „Uns war wichtig, deutlich zu machen, dass eine Gemeinde auch eine „Fürsorgepflicht“ für Kranke und Schwache hat“, sagte Galster.
Nach dem Ausscheiden des Geschäftsführers des Caritasverbandes Bamberg Stadt, Bernhard Poesdorf, übernahm 2018 Peter Ehmann diese Funktion zusätzlich zur Geschäftsführung im Landkreis Forchheim. Die Verschmelzung mit der Caritas Bamberg Land erfolgte schließlich im Juli dieses Jahres.
Menschen nehmen Kirche nicht vorrangig über den Gottesdienst wahr, sondern über die Dienste und Angebote der Caritas, so die Einschätzung Galsters. Sie sei „das Gesicht der Kirche“. Deren Dienst werde immer wichtiger. Erinnerungen aus seiner Zeit im Caritasverband Bamberg Land steuerte auch Jürgen Scholz bei. Auch er wertete den Zusammenschluss als sehr positiv. „Der Verband hat eine gute Zukunft.“
Besonders geehrt wurden zahlreiche Personen, die sich in den drei Ausgangsverbänden im Vorstand oder Aufsichtsrat engagiert hatten, darunter auch Gründungsmitglieder. Einige hatten den Zusammenschluss wesentlich vorangetrieben und begleitet. Ein rund einminütiger Applaus und ein kleines Präsent belohnten den engagierten Einsatz von Alfons Galster, Dr. Theresia Dittmann, Waldemar Hofmann, Georg Kröppelt, Monika Schleß, Peter Dlustus, Maria Götz, Maria Gebhard, Dr. Winfried Strauch, Reinhold Gramß, Jürgen Scholz, Dr. Peter Landendörfer, Roland Kauper, Ekkehard Engelmann und Johannes Maciejonczyk. Einige von ihnen gehören auch den neuen Caritasgremien an.

