Friedenslicht und Spende für Menschen in Not

Bamberg. Lauter Applaus ertönte, als der emeritierte Erzbischof Ludwig Schick die Bamberger Wärmestube betrat. Lächelnde Gesichter, alte und junge Menschen begrüßten den Erzbischof. Im Raum war es warm, jeder Tisch besetzt. Auf dem größten Tisch lag ein angefangenes Mensch-ärgere-dich-nicht Spiel, blau in Führung.
Leiter der Wärmestube in Bamberg, Peter Klein, freute sich über den Besuch. „Die Menschen warten hier jedes Jahr sehr auf den Besuch des Erzbischofs. Er kommt und hört den Menschen zu, das hilft.“
Auch dieses Jahr brachte Schick Geschenke mit: Schön bemalte Tassen für die Küche waren es - neben den jährlichen Teelichtern. „Die Tassen könnt ihr hier gut gebrauchen, nicht wahr?“ rief er in die Küche hinein.
Für die gespannten Menschen in der Wärmetube las Schick dieses Jahr zu Beginn eine Weihnachtsgeschichte vor. Zehn Minuten lang herrschte komplette Stille im Raum, jeder hörte aufmerksam zu. Im Anschluss verteilte der Erzbischof an jede und jeden einzelnen ein kleines „Friedenslicht“. Angezündet hatte er sie an seiner mitgebrachten Kerze mit dem Licht aus Bethlehem.
2500 Euro Spende für die Wärmestube
Leiter Peter Klein erzählte dem Erzbischof von den diesjährigen Geldproblemen. „Durch die Inflation hatten wir viele Probleme.“ Auch Corona stecke ihnen noch in den Knochen, so dass die Wärmestube dieses Jahr sehr viel sparen musste und dementsprechend umso mehr auf Hilfen angewiesen sei. Nur zu gerne überreichte Schick der Leitung einen Spendenscheck im Wert von 2.500 Euro.
Ein kleiner Lichtblick in diesem Jahr? Endlich, nach drei Jahren, kann Peter Klein mit seinen ehrenamtlichen Helfen wieder ein Weihnachtsfest an Heiligabend feiern. Die Menschen in der Wärmestube jubeln und klatschen.
Zum Abschluss bat Peter Klein den Erzbischof noch, ein Foto mit einer Besucherin der Wärmestube machen zu dürfen. Gerda freute sich schon sehr lange darauf, endlich neben Ludwig Schick stehen zu können. Freundlich grinsten beide in ihre Handykamera. Stolz betrachtete die ältere Dame dann ihr Foto. Ob es ihr gefallen würde, fragte der Erzbischof. Gerda nickte: „Und wir sehen beide gut darauf aus“, erwiderte sie und brachte damit die gesamte Wärmestube zum Lachen.
Treffpunkt „Menschen in Not“
In der Wärmestube in Bamberg finden sich hauptsächlich wohnungssuchende und strafentlassene Menschen ein. Sie bekommen neben sozialer Beratung auch von montags bis freitags ein warmes Mittagessen, das von ehrenamtlichen Helfern gekocht wird. Getragen wird die Arbeit der Wärmestube gleichberechtigt von der Ehrenamtlicheninitiative "Mt 25 - Bündnis für Menschen in Not", der "Caritasverband für die Stadt Bamberg und den Landkreis Forchheim e.V." und das "Diakonische Werk Bamberg-Forchheim e.V." Seit 2016 wird diese erfolgreiche Partnerschaft durch den „Bayerischen Landesverband für Gefangenenfürsorge und Bewährungshilfe e.V.“ sinnvoll ergänzt.