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Projekt „Polizei und Geflüchtete im Dialog“ an der GU Breitenau Bamberg

Kinder und Polizei
Datum:
Veröffentlicht: 16.11.22
Von:
Susanne Zapf
Im Juli 2022 konnte in der Gemeinschaftsunterkunft An der Breitenau in Bamberg in Kooperation mit der Polizeiinspektion der Stadt Bamberg und dem Verein BrückenBauen das Projekt „Polizei und Geflüchtete im Dialog“ umgesetzt werden.

Der Verein BrückenBauen bietet seit 2016 den Rahmen für unterschiedlichste Projekte aus den Bereichen Diversity, Integration, Anti-Diskriminierung, Empowerment und Partizipation. Seit 2021 kann das Format “Polizei und Geflüchtete im Dialog” umgesetzt werden mit dem Ziel, das Vertrauen zwischen der Deutschen Polizei und Geflüchteten nachhaltig zu stärken. Das soll in erster Linie durch das gegenseitige Kennenlernen auf menschlicher Ebene und durch gemeinsame Erlebnisse gelingen. „Oft kommt es beim Kontakt von Polizeibeamt:innen und Geflüchteten zu negativen Erlebnissen. Typische Beispiele für Konflikte sind häufige Ausweiskontrollen oder eskalierende Polizeieinsätze in Unterkünften. Leider passiert es viel zu selten – oder auch gar nicht – dass sich beide Gruppen auf neutraler oder sogar positiver Ebene begegnen.“, so der Grundgedanke des Projekts. Die Beschreibung dieser Problematik deckt sich mit den Erfahrungen der Flüchtlingsberatung.

In der Beratungsarbeit mit Geflüchteten zeigte sich das Thema „Polizeiangst“ in unterschiedlichsten Ausprägungen und gewann im Frühsommer 2022 deutliche Brisanz. Perfekt getimt kontaktierte in dieser Zeit Frau Schubert als Koordinatorin für Oberfranken vom Verein BrückenBauen die Flüchtlings- und Integrationsberatung der Caritas an der GU Breitenau und so konnten schnell die Voraussetzungen zur Durchführung eines „Dialogtages“ vor Ort geschaffen und geklärt werden.

Die rege Teilnahme der BewohnerInnen der Gemeinschaftsunterkunft An der Breitenau 9 und 9A und das aktive Geschehen zwischen Polizei und BewohnerInnen, insbesondere auch der Kinder, zeugte von einer absolut gelungenen Idee und deren Umsetzung. Insbesondere auch die Rückmeldung verschiedener Geflüchteter zeigte, dass das Projektziel, die Stärkung des Vertrauensverhältnisses von Polizeibeam:innen und Geflüchteten, eindeutig erreicht wurde. Manche Eltern informierten die Flüchtlingsberatung der Caritas im Nachgang darüber, dass ihre Kinder teilweise vor Polizeibeamten und/oder Sirenen sehr auf der Hut seien und Angst hatten und durch das Projekt eine sehr gute Brücke geschlagen werden konnte, um gerade den Kindern ihre Furcht zu nehmen.

Für die Mitarbeiter:innen in der Flüchtlings- und Integrationsberatung ist es in der Regel im allgemeinen Arbeitsalltag nicht oft möglich, niedrigschwellig Brücken zu Behörden oder Regeldiensten kontinuierlich aufzubauen und zu verfestigen. Die Projektidee des Vereins BrückenBauen, aufsuchend in Zusammenarbeit mit Institutionen themenspezifisch – zB auch bzgl. Medienpädagogik u.a – in Gemeinschaftsunterkünften tätig zu werden, füllt einen dringenden Bedarf in der Arbeit mit geflüchteten Menschen.

Wir danken an dieser Stelle neben der Projektverantwortlichen Frau Schuberth von BrückenBauen insbesondere auch dem Kulturmoderator der Polizeiinspektion, Herrn Holger Düring, für die gelungene Durchführung in der GU „An der Breitenau“.